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Jugendfußball im Verein - Gleichbehandlung von Jugendspielern

04 March 2024

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Viele Spieler werden auf Grund Ihres besonderen Talents mit Sonderrechten ausgestattet während andere Mitspieler zurückgesetzt werden. Das „erkannte Talent“ wird dabei nicht ausgewechselt, darf stets alle Standardsituationen schießen und darf auch häufiger Alleingänge starten als seine Mitspieler. Diese Form der Klassifizierung tritt auf Grund der schon bereits aufgeführten Argumente viel zu früh ein. Diese Klassifizierung hat in zweierlei Gesichtspunkten seine Nachteile.

Für den bevorzugten Spieler birgt dies die Gefahr der Selbstüberschätzung, der Gefahr des nachlassenden Ehrgeizes im Training und der Gefahr von charakterlich-sozialem Fehlverhalten, sprich dem Verlust des Team-Gedanken.

Für die bzw. den benachteiligten Spieler birgt die Klassifizierung die Gefahr des Verlustes von Selbstvertrauen und der damit verbunden Entwicklungsmöglichkeit innerhalb des Teams. Dieser Spieler wird sich einfach nicht trauen, mal einen Alleingang zu starten sondern wird immer brav darauf bedacht sein, möglichst wenig Fehler zu machen. Auch seine Einsatzzeiten werden geringer sein als die der stärkeren. Damit wird er sich nicht so gut entwickeln wie die bevorzugten Spieler.

Was wir als Trainer nicht verhindern können, ist die natürliche Entwicklung einer Hirarchie innerhalb einer Mannschaft. Es werden sich  hier auf ganz natürliche Weise sogenannte Alpha- Tierchen sowie Indianer heraus kristallisieren. Entscheidend ist nur, dass ein Trainer die Fähigkeiten besitzt diese Entwicklung innerhalb des Teams bestmöglich zu steuern. Viele Trainer machen den Fehler diese Entwicklung zu unterstützen und zu untermauern, in dem sie die stärkeren Spieler häufiger und besonders gegen starke Gegner bevorzugt einsetzen und den schwächeren Spielern an Einsatzzeiten nehmen.

Wenn alle Spieler zu gleichen Teilen unabhängig von der Spielstärke des Gegners spielen dürfen, können  sich alle Spieler optimal entwickeln. Sowohl physisch als auch psychisch. Auf diese Weise kann sich die Schere zwischen starken und schwächeren Spielern schließen. Eine komplette Angleichung wird es natürlich nie geben, aber eine größere Annäherung als sonst auf jeden Fall. Kinder die noch nicht so gut spielen, machen in der Entwicklung naturgemäß größere Schritte als Kinder die schon sehr gut sind. Und in Summe macht es die Mannschaft erfolgreicher, weil die Mannschaft in der Breite an Qualität zunimmt. Dafür braucht es in jüngeren Jahrgängen Geduld und das Wissen und Bewusstsein, dass Spiele verloren zu Beginn verloren, wenn alle Spieler mitgenommen werden.

Starke, talentierte Spieler sollen sich natürlich entwickeln dürfen

Um die stärkeren Kinder in Ihrer Entwicklung trotzdem nicht zu bremsen, ist die Kadergröße von entscheidender Bedeutung.  Sie muss so gewählt werden, dass schwächere Spieler eingebaut werden können und der starke Spieler demnach nicht an Spielzeit verlieren muss. Das heißt, in der E-Jugend sollen bei 7 spielberechtigten Spielern keine 15 Spieler im Kader sein. Das wird keinem gerecht. 10 Spieler sind das Maximum. Wenn man dennoch 15 Spieler haben muss, aus welchen Gründen auch immer, dann muss man versuchen, mit zusätzlichen Freundschaftsspielen hier einen Ausgleich zu schaffen.

Um eine Gleichbehandlung sowohl zwischen den Kindern als auch zwischen Trainer und Kindern zu sichern ist es sinnvoll, die Spieler im Training als auch zum Spiel gleich zu kleiden. Trainingsanzüge im Training, Ausgehanzug oder zumindest ein Aufwärmshirt beim Spiel wären optimal.

Auf diese Weise werden soziale Ungleichheiten im Fußball und damit einhergehende soziale Probleme im Fußball verbannt. Das Team wird wie oben erwähnt auf Dauer erfolgreicher spielen. Die Stimmung im gesamten Team ist eine Bessere. Weil eben alle - Spieler, Trainer, Eltern und Verantwortliche - ein Team sind. Weil dies dann auch gelebt wird, nach innen und nach außen.

Eine gute Fußballzeit!

Euer Michi

Trainer: Michael Schuppke
Dipl. Sportwiss. Leistungssport Fußball
UEFA A-Lizenz
ehem. Athletik- und Rehatrainer TSV 1860 München
Partner Münchner Fussball Schule
Inhaber MFSFussballtraining.TV
Inhaber MFSPRO
Tags: #Jugendtraining, #Teamgeist
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