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Die vier größten Irrtümer über Jugendfußball

29 February 2024

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1. Leistungsbereitschaft durch Druck

Vielleicht erinnern Sie sich noch, wie Sie als Kind mal vor einer Hausaufgabe saßen und Ihr Vater oder Ihre Mutter stand direkt hinter Ihnen, bereits genervt, dass es – mal wieder – solange dauert. Beim Blick auf die Aufgabe in dem Buch fühlte sich Ihr Kopf an wie eine frisch gewischte Schultafel. Vollkommen leer. Nichts ging mehr. Ein klassischer Blackout, hervorgerufen durch den Druck auf der Stelle funktionieren zu müssen.

Druck lähmt. Er erzeugt Angst. Deswegen brauchen wir auf dem Fußballplatz keinen Druck. Warum wollen wir Kinder beim Fußballspielen verängstigen? Es gibt dafür keinen Grund. Menschlich nicht. Aber auch nicht, um die Kinder zu fördern. Druck motiviert nicht (Wir werden später noch erklären, auf welche positiven Anreize Kinder viel besser reagieren.). Ein Kind, dass auf dem Fußballplatz nur deshalb schnell rennt, weil es sich vor der Standpauke seines Vaters oder seines Trainers ängstigt, wird sich nicht fußballerisch entwickeln, sondern – sobald die Gelegenheit da ist – von dem Sport lassen, der in ihm ständig dieses unangenehme Druckgefühl erzeugt. Trainer und Eltern, die ihre Kinder unter Druck setzten, hemmen sie in ihrer Leistungsfähigkeit. Die Kinder lieben das Fußballspiel, sie wollen kicken. Wenn sie einen Fehler machen, dann nicht aus Faulheit, sondern weil sie es – noch – nicht besser können.

 

In unserem Training gibt es keinen Druck für die Kinder. Wir fordern von den Kindern technisch extrem anspruchsvolle Bewegungen. Da sind Fehler gerade am Anfang vorprogrammiert. Um diese Fehler abzustellen, brauchen Kinder kontinuierliche Hilfestellung und Anleitung von ihrem Trainer. Aber müssen gute Sportler nicht mit Druck umgehen können? Das ist zwar grundsätzlich richtig, aber im Kindesalter ist Druck nichts weiter als eine weitere Form der Selektion, die viel zu früh ansetzt. Kinder befinden sich in der Entwicklung. Sie haben noch keine vollkommen ausgereifte Persönlichkeit. Es gibt Kinder, die Niederlagen besser verkraften als andere, und sich durch den Druck, der ihnen von Eltern oder dem Trainer gemacht wird, nicht verändern. Sie halten Druck problemlos aus. Diejenigen Kinder jedoch, die den Druck an sich heranlassen, gehen sofort unter. Sie erhalten durch das permanente negative Feedback („Du musst härter schießen.“ „Wieso hast du den Ball vorm Tor nicht abgespielt?“) unaufhörlich die Bescheinigung, kein guter Fußballer zu sein. Noch bevor sie die Gelegenheit hatten, sich als Persönlichkeit und Fußballer über einen längeren Zeitraum zu entwickeln. Diese Zeit müssen wir den Kindern jedoch geben.

Wer Kinder mit Druck trainiert, trainiert sie falsch.

Und wie steht es mit dem zweiten Punkt? Müssen sich Kinder und Jugendlich wirklich immer mit den Besten messen, um gute Spieler zu werden? Nächste Woche dann mehr dazu. Bis dahin eine gute Fußballzeit!

Euer Michi

Trainer: Michael Schuppke
Dipl. Sportwiss. Leistungssport Fußball
UEFA A-Lizenz
ehem. Athletik- und Rehatrainer TSV 1860 München
Partner Münchner Fussball Schule
Inhaber MFSFussballtraining.TV
Inhaber MFSPRO
Tags: #Jugendtraining, #Leistungsdruck, #Jugendfußball
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