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Das Leiden der Jahrgänge im Jugendfußball

29 February 2024

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Im Fußball ist das Ligensystem so organisiert, dass jeder Jahrgang von der Leistung des älteren Jahrgangs abhängig ist. D.h. als Spieler, dass ich die Liga spielen muss, die der ältere Jahrgang zuvor erreicht hat. Ob das für mich als Spieler Sinn macht, steht auf einem anderen Blatt Papier.

Normal sollte es ja so sein - wenn ich aufsteige spiele ich im nächsten Jahr eine Liga höher! Dem ist aber nicht zwangsläufig so. Ein Beispiel: Steigt man im Fußball am Ende der D-Jugend auf, muss man in der C-Jugend erneut unten anfangen, wenn der ältere Jahrgang nicht stark genug war, um ebenfalls aufzusteigen und im Extremfall eben sogar in der niedrigsten Liga gespielt hat. Daraus resultieren eine Vielzahl von Problemen. Zum einen spielen viel zu starke Mannschaften in für sie sehr schwachen Ligen und gewinnen ihre Spiele mit oft sehr hohen Ergebnissen im zweistelligen Bereich meist ohne Gegentor. Dies ist weder für den Sieger eine sinnvolle Sache hinsichtlich einer fußballerischen Entwicklung, noch für den Verlierer sonderlich motivierend.

Im Übrigen gibt es auch den anderen Fall, dass ein Verein mit einem starken Jahrgang nach oben kommt und für den nachfolgenden Jahrgang diese höhere Liga aber zu anspruchsvoll ist. Diese Spieler leiden dann darunter, dass sie aus ihrer Sicht gegen viel zu starke Kinder spielen müssen.

Aus dieser allgemeinen Problematik entstehen dauerhaft zu viele Ligen mit einem oft extremen Ungleichgewicht im Leistungsgefälle. Aber wie könnte eine Lösung aussehen?

Es gäbe unserer Meinung nach eine durchaus attraktive Möglichkeit. Das Stichwort lautet Jahrgangsliga. Von Beginn an spielen die Kinder Auf- und Abstieg in ihrem eigenen Jahrgang aus. Daraus entstehen Ligen, die vom Spielniveau her betrachtet auf einem Level sind. Die Kinder nehmen dann „ihre Liga“ einfach immer von Saison zu Saison mit. Der entscheidende Vorteil? Starke Spieler eines Jahrgangs können auch in ihren Heimatvereinen verbleiben, und müssen nicht den Verein wechseln, um in einer angemessenen Liga zu spielen. Spieler die mit 13 schon in 7 Vereinen gespielt haben, würde es sicher immer noch geben, aber bei weitem nicht in diesen Mengen wie momentan. Vereine könnten also einzelne starke Jahrgänge länger bei sich spielen lassen. So müssten sie nicht ständig durch Spielerabwerben versuchen, in jedem Jahrgang maximal stark zu sein, da im heutigen System ein einziger schwacher Jahrgang sofort den Abstieg um 1-2 Ligen bedeuten kann.  Sowohl von der Spielklasse her betrachtet starke als auch schwächere Vereine würden davon profitieren, wenn alle an einem Strang ziehen.

Aber es gibt leider doch noch ein Problem. Auf Kreisebene wäre dieser Vorschlag relativ unkompliziert umzusetzen. Aber dabei fehlt die Schnittstelle zur Bezirks- und Landesebene. Was ist also, wenn ein Jahrgang z.B. in die Bezirksoberliga aufsteigt, in welcher es ja keine Jahrgangsmannschaften gibt? Wie kann es da weitergehen? Wie kann da ein ähnlicher Weg aussehen? Braucht es diesen hier vielleicht gar nicht?

Schreibt uns Eure Ideen – vielleicht habt ihr da ja eine gute Lösung.

Vielen Dank und eine gute Fußballzeit!

Euer Michi

Trainer: Michael Schuppke
Dipl. Sportwiss. Leistungssport Fußball
UEFA A-Lizenz
ehem. Athletik- und Rehatrainer TSV 1860 München
Partner Münchner Fussball Schule
Inhaber MFSFussballtraining.TV
Inhaber MFSPRO
Tags: #Jugendfußball, #Leistungsgefälle
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