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Werden unsere Talente fair beurteilt?

29 February 2024

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Wenn wir auf ein Spiel schauen, vergleichen wir Kinder miteinander, die alle in einem Jahrgang geboren sind. In diesem Zeitraum unterscheiden sich die Kinder kalendarisch bereits bis zu einem Jahr. Betrachten wir dann noch den biologischen Unterschied, besser gesagt den biologischen Entwicklungsstand des Kindes, so liegen die Kinder innerhalb eines Geburtsjahres oft bis zu 3 Jahre auseinander. Ein sehr talentiertes „biologisch“ junges Kind wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in seinem Jahrgang als nicht so talentiert auffallen, wie ein „biologisch“ älteres Kind.

„Relativ-Age Effekt“ bei Nachwuchsleistungszentren

In den Nachwuchsleistungszentren spielt der „Relativ-Age Effekt“ eine große Rolle. Dort spielen auffällig viele Kinder, die im ersten und zweiten Quartal geboren sind. Und sie sind meist zusätzlich „biologisch“ ein bis zwei Jahre älter als in durchschnittlichen Teams.

Wann gleicht sich dieser biologische Nachteil aus?

Manchmal holen Kinder während der Pubertät den biologischen Nachteil auf. Ganz häufig jedoch wird der biologische Unterschied in der Pubertät noch größer. Dies hängt von der jeweiligen Wachstumskurve des Kindes ab. Da kann dann der biologische Altersunterschied schon mal bis zu sieben Jahre differieren: Die einen sind mit 16 Jahren bereits ausgewachsen und werden in den NLZ als große Talente gepriesen - eine weitere körperliche Entwicklung bleibt jedoch aus.

Und die anderen wachsen bis zum 21. Lebensjahr und werden erst sehr spät als Talent erkannt  - leider werden diejenigen oft nicht in jungen Jahren dementsprechend gefördert. Dieses Schicksal ereilte auch einst gestandene Nationalspieler: Marco Reus und Kevin Großkreuz wurden beim BVB in der B-Jugend auf Grund von körperlicher Schwäche aussortiert und heute gehören Sie zu unseren besten deutschen Spielern. Glücklicherweise glaubte Ahlen an die beiden Jugendlichen und förderte trotz körperlicher Unterlegenheit ihr fußballerisches Talent.

Wir verlieren so in etwa die Hälfte unserer Talente, da wir die „biologisch“ jungen Spieler nicht ausreichend fördern.

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Trainer: David Niedermeier
Dipl. Volkswirt
UEFA A-Lizenz
ehem. Jugendtrainer FC Bayern München
Partner Münchner Fussball Schule
Inhaber MFSFussballtraining.TV
Inhaber MFSPRO
Tags: #Relative Age Effect, #Talentbeurteilung
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