Seit Jahren werden von Ernährungsexperten für das schnellere Abklingen v.a. bei Muskelkater Ananas und Papaya empfohlen. Der Grund ist ganz simpel. Beide Früchte enthalten Enzyme, die eine entzündungsabbauende Wirkung haben. In der Ananas ist das entscheidende Enzym Bromelain, während in der Papaya das Enzym Papain diese helfende Rolle übernimmt. Beide sorgen für eine gesunde und v.a. vollständige Verdauung unserer Nahrungsmittel. D.h. auch die Eiweiße werden mit Hilfe dieser Enzyme komplett in ihre Einzelteile, die Aminosäuren, zerlegt, was für eine ausreichend gute Versorgung der Muskeln mit Vital- und Nährstoffen sorgt. Wichtig ist zu wissen, dass der Körper diese Enzyme für die Verdauung braucht. Die normal vorhandene Enzymmenge im Körper reicht oft nicht aus, die moderne Ernährung, die oft sehr eiweißhaltig ist und industriell verarbeitet wurde, zu verdauen. Die Speisen werden so also nur unvollständig verdaut, was bei Sportlern zu einem Mangel an ausreichender Versorgung der Muskulatur führen kann. Die Ananas hat dabei einen großen Vorteil gegenüber der Papaya: während bei der Papaya das Enzym in großer Menge hauptsächlich im grünen, also unreifen Zustand vorkommt, findet man bei der Ananas Bromelain auch in der reifen und süß schmeckenden Frucht in ausreichender Menge. Übrigens ist der mittlere etwas hölzerne Strunk sehr enzymhaltig - also vielleicht auch mal gefühlt auf ein kleines Stück Holz beißen. Die Muskeln werden es danken:)
Und das Magnesium? Viele trinken bei Muskelkrampf oder auch bei Anzeichen darauf schnell einen großen Schluck Wasser mit Magnesiumtabletten oder einem Pulver angereichert und dann ist angeblich auch bald wieder gut. Bringt das was? Ein klares Nein. Zumindest nicht auf die Kürze der Zeit. Magnesium ist zu fast 100% in den Körperzellen anzutreffen. Nicht oder nur sehr gering außerhalb, also z.B. im Blut. Natürlich hat Magnesium eine positive Wirkung bei Muskelkrämpfen oder Muskelkater. Doch das entscheidene Wort hier ist Prophylaxe! Es muss langfristig in die Zellen, also dort wo es gebraucht wird, eingelagert werden. Dann hat es die gewünschte, vorbeugende Wirkung. Wer also z.B. nach Trainingsbelastungen oder intensiven Spielen zu nächtlichen Krämpfen neigt, der sollte zusätzlich über zwei bis drei Monate hinweg täglich ein wenig Magnesium zu sich nehmen (ca. 200mg). Doch Vorsicht: nicht jeder verträgt dies und so ist der baldige Gang auf die Toilette die Folge. In größeren Mengen wirkt Magnesium als Abführmittel. Daher die Empfehlung, diese tägliche zusätzliche Magnesiumaufnahme auf zwei bis drei Portionen zu verteilen. Dabei auch unbedingt auf hochwertiges Magnesium achten - das Magnesium in den Tabletten aus dem Discounter wird vom Körper nur ungenügend absorbiert und wird fast ganz wieder ausgeschieden. Generell sollte der "normale" Amateurspieler zunächst aber mal seine Ernährung mit magnesiumreichen Nahrungsmittel aufpeppen, bevor er zu Tabletten oder einem Pulver greift. Das reicht in der Regel völlig aus. Wer aber fast täglich im Training steht und trotz guter Ernährung immer noch Probleme hat, der sollte dies mal ausprobieren. Und was oft vergessen wird: Muskelkrämpfe während eines Spiels oder nach einem Training sind ganz oft einfach auch ein Zeichen von zu wenig Flüssigkeit im Körper. Sprich der Spieler hat einfach über den Tag hinweg und während der Belastung zu wenig getrunken.
Ich hoffe, ich konnte Euch mit meiner kleinen Serie einen Einblick geben, was bei Muskelproblemen unterstützend helfen kann. Ich bin dabei bewusst nicht zu sehr ins Detail gegangen. Es sollte "nur" ein Überblick über das werden, was jeder von uns Fußballverrückten jederzeit in die Tat umsetzen kann, damit unsere Muskeln weniger Chancen haben, aus uns doch noch den nächsten Messi werden zu lassen.
Eine gute Fußballzeit!
Euer Michi