Als der FC Bayern München 2013 vor dem Champions League-Auswärtsspiel gegen ZSKA Moskau nicht auf den vereisten Trainingsplatz konnte, wurde das Anschwitzen kurzerhand in den Räumlichkeiten des Hotels verlegt und die Spieler flitzten in Turnschuhen über bunt gemusterte Teppiche statt über einen Fußballrasen. Not macht eben erfinderisch.
Wir sind sicher, dass sich in fast jedem Vereinsheim oder Schulturnhalle Katakomben oder Gänge finden, in denen man Koordinationsübungen – dann natürlich ohne Ball – machen kann. Steigerungsläufe, Treppenläufe – all das ist auch im Winter möglich. Fragen Sie in einer Schule mit großer Turnhalle in der Nähe an, ob Sie im Winter die Halle am Wochenende nutzen dürfen. Auch hier sind die Zeiten leider oft begehrt und Sie müssen mit ihrer Anfrage früh dran sein. Unserer Erfahrung nach mindestens ein halbes, wenn nicht gar ein ganzes Jahr im Voraus. Doch ein Termin am Wochenende in der Früh sollte eigentlich immer zu finden sein. Und was spricht dagegen statt wie sonst am Samstag um 9 Uhr in der früh zum Spiel zu fahren, sich eben beim Hallentraining einzufinden? Eine alternative zur Schulturnhalle sind Soccerhallen. Fragen Sie dort, ob Sie über die Wintermonate einen festen Termin am Wochenende bekommen können. Mit etwas Glück und einer rechtzeitigen Anfrage ein, zwei Monate im Voraus lässt sich für einen Termin am Sonntag oder Samstag in der Früh sogar noch ein Rabatt heraushandeln, damit die Mannschaftskasse nicht zu sehr belastet wird. Auch Hallenturniere können in den Wintermonaten, bevor für die Kinder gar kein Spielbetrieb stattfindet, eine Alternative sein. Allerdings nur, wenn die Anfahrt kurz ist und die Kinder auf ausreichend Nettospielzeit kommen. Ansonsten ist es besser, sein eigenes Turnier zu organisieren und eben dann genau dafür zu sorgen. Wie wäre es z.B. mit einem Miniturnier mit nur vier Mannschaften? Jeder gegen Jeden - Hin- und Rückrunde mit anschließendem Finale und Spiel um Platz drei? Turniere in der Halle mit 12 Mannschaften sorgen dafür, dass man den ganzen Tag unterwegs ist und am Ende jeder Spieler netto 40 Minuten gespielt hat. Dazwischen heißt es warten und nochmal warten und zu viele Leberkässemmeln verdrücken:)
Tipp: Bei lockerem Pulverschnee ist das Training möglich, bei hartem Schnee oder Eis sollte auf keinen Fall trainiert werden, weil dort das Verletzungsrisiko zu hoch ist. Bei besagtem Pulverschnee können langsame Koordinationsübungen, Torschüsse aus der Hand oder auch ein lockerer Kick gemacht werden, wobei der lockere Kick als Spaß- und Konditionseinheit verstanden werden sollte.
Also Winterzeit muss nicht trainingsfreie Zeit heißen. Es gibt fast immer Mittel und Wege, die Jungs zu trainieren und sie somit zu fördern. Drei bis vier Monate Pause ist einfach zu lange! Über ca. 10 Jahre in der Jugendausbildung betrachtet, bedeutet dies, mehr oder weniger 1 Jahr nicht trainiert zu haben. Das ist schlicht fatal! Außerdem waren die Dezember der letzten Jahre gar nicht so schlecht, da kann man ruhig bis Weihnachten draußen durchtrainieren, oder?
Eine gute Fußballzeit
Euer Michi