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Warum bringt der FC Bayern in den letzten Jahren so wenig Talente hervor? - Teil 2

29 February 2024

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Denn diese sehen wir hauptsächlich darin, dass sich der FC Bayern schon in der U 9 auferlegt, jedes Spiel gewinnen zu müssen. Wenn sich die Jungs und vor allem die Trainer nur am Erfolg bei Wettbewerben messen lassen müssen und nicht am Ausbildungserfolg gibt es auch nur eine Spielweise, nämlich eine gewinnorientierte. Und die ist für eine gute spielerische Entwicklung der jungen Talente eher kontraproduktiv: Um zu gewinnen, darf hinten kein aktiver Spielaufbau betrieben werden. Finten, quer spielen, zurückspielen – Fehlanzeige.

Das Motto lautet eher: „Hoch und weit bringt Sicherheit.“ Da werden lange Bälle in die Spitzen gespielt und die Räume dahinter verengt – damit minimiert man das Risiko, Tore zu kassieren.

So lernt niemand Fußball spielen!

Das Gewinnen Müssen hat noch einen weiteren negativen Effekt auf die Förderung der tatsächlichen Talente. Um gewinnen zu können bedarf es nicht nur der „richtigen“ Spielweise, sondern auch dem „passenden“ Spielertypen dazu. In einer rein zielorientierten Spielweise sind überwiegend körperlich robuste und schnelle Spieler gefordert. Technisch starke, biologisch junge Talente sind hier eher hinderlich und nehmen meist auf der Bank Platz oder müssen den Verein sogar frühzeitig verlassen. Demnach ist auch das Scouting auf diese Merkmale ausgerichtet. Das Ergebnis ist, dass in den Teams von der U9 bis hin zur U19 der deutschen Nachwuchsleistungszentren (NLZ) ca. 80 Prozent der Spieler im ersten Quartal geboren sind und nur wenige Spieler aus dem letzten Quartal. Dies hat große Aussagekraft auf die Anzahl der Talente die später den Sprung schaffen können. Diese Ausrichtung der Bundesligavereine führt dazu, dass wir etwa 30 Prozent der tatsächlich vorhandenen Talente nicht optimal fördern.

Für biologisch junge Kinder gibt es seit ein paar Jahren eine weitere Hürde, die ein Vordringen in den Profibereich erheblich erschwert: Die Abschaffung der U 18.

U 17 Spieler wechseln also gleich in die U 19. Für spätgeborene 17-Jährige wächst also die Kluft zu den Teamkollegen sowohl beim Alter als auch körperlich. Sich dann durchzusetzen und sich in der U 19 zu halten ist schier unmöglich.

Das höchste Ziel muss eigentlich sein, die talentiertesten Kinder aus Deutschland in der optimalen Trainings- und Spielstruktur zu fördern. Das Hauptproblem für Nachwuchsleistungszentren liegt dabei darin, dass Vereine, deren Mannschaften nicht ganz so erfolgreich sind, Probleme haben die besten Talente überhaupt zu bekommen. Nicht immer geht eine erfolgreiche 1. Mannschaft einher mit einer hochwertigen Jugendausbildung. Warum kann man Talente und deren Eltern nicht mit der besten Ausbildung überzeugen? Was meint ihr?

Wir glauben, eine komplette Reformation der Jugendausbildung muss her, nicht nur beim FC Bayern, sondern deutschlandweit.

Wie das unserer Meinung nach aussehen könnte, erfahrt ihr beim nächsten Mal.

Gemeinsam machen wir das Spiel besser!

Euer Faxe

Trainer: David Niedermeier
Dipl. Volkswirt
UEFA A-Lizenz
ehem. Jugendtrainer FC Bayern München
Partner Münchner Fussball Schule
Inhaber MFSFussballtraining.TV
Inhaber MFSPRO
Tags: #Fc Bayern, #Jugendausbildung, #Talente
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