Blog

#Nachspielzeit

Mittelmaß? Ich will Profi werden!

04 March 2024

Zurück

nicht nur während des Spiels auch während des Trainings stehen Väter nah am Platz und coachen ihre Kinder zusätzlich zum Trainer, geben Anweisungen. Nach dem Training bekomme ich Anrufe oder Mails, was denn noch zusätzlich zu Hause gemacht werden kann. "Haben Sie ein Athletikprogramm für meinen Sohn?" oder "Wie kann ich noch zweimal die Woche ein Einzeltraining mit meinem Kind selbst im Garten oder auf dem Bolzplatz gestalten?" sind nur zwei von vielen Fragen, die ich immer häufiger beantworten muss. Und wir reden hier von durchschnittlich 10jährigen Spielern. Da habe ich mir die Frage gestellt, warum das so ist? Ich konnte es mir nicht logisch erklären. Warum sorgt ein Vater dafür, dass sein durchschnittlich talentiertes Kind mit 10 Jahren plötzlich fünfmal pro Woche Training plus Spiel durchstehen soll?

Die Antwort ist einfach und doch verrückt:

Viele Kinder, aber eben auch ihre Eltern, gehen heute ganz bewusst mit dem Traum einer Profikarriere ins Fußballtraining. Es ist ein hochgestecktes Ziel, das sich für die wenigstens erfüllen wird. Wie weit der Weg eines jeden einzelnen Spielers führt, lässt sich nicht vorhersagen. Auch eine perfekte Ausbildung garantiert keine Profikarriere. Das kann sie nicht. Das kann sie in keinem Verein der Welt. Am Ende entscheiden neben einem guten Training vor allem die Gene, aber auch Glück und Zufälle, ob es für einen Spieler bis ganz in die Spitze richt.

Außerdem: Was sollte schlecht daran sein, wenn es für einen jungen Kicker nur bis zur Landesliga reicht? Auch das ist immer noch ein Niveau, das die wenigsten Spieler in ihrer Karriere erreichen und mit dem man sich – unter den richtigen Umständen – gar sein Studium oder die Ausbildung finanzieren kann. Was für ein lohnendes Ziel.

Klar: Ein wenig mehr von gutem Training sollte es schon sein, um besser zu werden. Zweimal die Woche ein wenig schießen und spielen reicht nicht. Aber alles hat seine Grenzen und muss dem Alter und dem Talent entsprechend betrachtet werden. Was macht Sinn und was nicht? Ein zu viel mit großem Druck in zu jungen Jahren wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nur nicht zum Ziel führen, sondern das Gegenteil erreichen: der junge Spieler wird früher die Fußballschuhe an den Nagel hängen, als uns das lieb sein kann. So ungefähr ab der C-Jugend, wenn der Jugendfußball seine größten Dropout-Quoten erlebt.

Also, geben wir den Kindern mehr Zeit, lassen wir sie ein wenig mehr trainieren (wenn die Kinder es auch wollen!)  und sehen, was daraus entsteht. Dann kann man immer noch viel investieren. Und wie gesagt: Die Landesliga ist auch gut!

Eine gute Fußballzeit

Euer Michi

Trainer: Michael Schuppke
Dipl. Sportwiss. Leistungssport Fußball
UEFA A-Lizenz
ehem. Athletik- und Rehatrainer TSV 1860 München
Partner Münchner Fussball Schule
Inhaber MFSFussballtraining.TV
Inhaber MFSPRO
Tags: #Jugendtraining, #Talentbeurteilung
Alle Beiträge von Michael Schuppke

Unser Ziel

GEMEINSAM

VERBESSERN WIR DAS SPIEL

Besseres Training!
Bessere Skills!